Kinderosteopathie
Säuglinge und Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Um sie richtig behandeln zu können, muss der Osteopath die unterschiedlichen Entwicklungsstufen des Kindes und seiner Organsysteme genau kennen. Die neurologische, sensorische und emotionale Entwicklung soll in diese Behandlung integriert werden. Außerdem benötigt der Osteopath Kenntnisse der Pathologien und Physiologie im embryologischen und fetalen Stadium sowie im Kindesalter.
Was ist Kinderosteopathie?
Die Kinderosteopathie ist ein Spezialgebiet der Osteopathie. Ein Kinderosteopath arbeitet mit sehr sanften Techniken um dem Kind zu einem verbesserten Gleichgewicht und somit zu Gesundheit und Wohlbefinden zu verhelfen. Die erforderlichen Fähigkeiten erwirbt der Kinderosteopath im Rahmen einer zweijährigen Post-Graduate-Ausbildung mit rund 1.200 Stunden, die sich an die Osteopathieausbildung anschließt.
Worauf kommt es bei der Kinderosteopathie besonders an?
Da der Säugling oder das Kleinkind sich nicht durch die Sprache ausdrücken kann, ist es notwendig sehr genau zu untersuchen, zu beobachten und zu spüren, wo die Probleme liegen. Oft sind es auch kleine Hinweise aus der Beobachtung der Eltern, die eine Diagnose zusätzlich bestätigen können. Daher der Rat an alle Eltern: Bitte beobachten Sie genau, was, wann, mit welchen Reaktionen des Kindes einhergehen könnte.
Wann ist ein Kind aus osteopathischer Sicht behandlungsbedürftig?
Aus osteopathischer Sicht ist ein Kind dann behandlungsbedürftig, wenn es viel schreit, obwohl die Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Körperkontakt, saubere Windel, angenehme Raumtemperatur usw. gestillt sind und es offensichtlich an nichts fehlt und trotzdem viel schreit. Aber auch vegetative Störungen, wie beispielsweise Verdauungsstörungen oder Schlafstörungen, sind zu untersuchen und kinderosteopathisch zu behandeln. Entscheidend ist die genaue Beobachtung des Kindes: Dreht das Kind bzw. der Säugling seinen Kopf nur zu einer Seite? Liegt das Kind immer zur gleichen Seite schief im Bett? Bewegt es bevorzugt nur eine Körperseite? Lässt sich ein solches Verhalten beobachten, so ist dies sowohl aus kinderosteopathischer als auch aus schulmedizinischer Sicht behandlungsbedürftig. Auch tränendes Auge oder Asymmetrien der Augen, d.h. ein Auge ist größer als das andere bzw. wird nicht so weit geöffnet, sollten kinderosteopathisch behandelt werden.
Wie lange dauert eine kinderosteopathische Behandlung?
Oft kann so einem Kind bereits mit ein oder zwei kinderosteopathischen Behandlungen geholfen werden. Entscheidend dabei ist, das Grundproblem zu finden und es entsprechend zu behandeln.
Was sind typische Indikationen einer kinderosteopathischen Behandlung?
Kinderosteopathische Methoden können zur Behandlung ganz unterschiedlicher Beschwerden eingesetzt werden. Eine Auswahl häufiger Krankheitsbilder, die ich in meiner Praxis in Feldkirch (Vorarlberg) und Vaduz (Liechtenstein) behandle, finden Sie weiter unten.
Kann ein Kinderosteopath auch Schwangeren und Müttern nach der Entbindung helfen?
Im Rahmen der Kinderosteopathieausbildung wird auch speziell auf die Behandlung der Mutter in der Schwangerschaft und nach der Geburt eingegangen.
Kinderosteopathie hilft bei vielen Beschwerden
Kinderosteopathische Methoden eignen sich bei der Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden. Als Kinderosteopath behandle ich in meinen Praxen in Feldkirch (Vorarlberg) und Vaduz (Liechtenstein) Säuglinge und Kinder jeden Alters. Häufige Indikationen für eine kinderosteopathische Behandlung sind insbesondere:
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Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen
Beschwerden der Schwangerschaft (Schmerzen, Übelkeit etc.), geburtsvorbereitende Behandlungen für eine optimale Entbindung -
Verdauungsbeschwerden
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Schlafstörungen aller Art
Einschlaf- und Durchschlafstörungen, unruhiger Schlaf -
Trinkstörungen
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Schädelasymmetrien bzw. Schiefhals
Plagiozephalie, Kiss Syndrom etc. -
Entwicklungsverzögerungen
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Beschwerden des Bewegungsapparats
Hüftentwicklungsstörungen, Fußfehlstellungen (Sichelfuß, Knicksenkfuß etc.), Skoliosen, Tortikollis -
Beschwerden im HNO-Bereich
z.B. chronische Mittelohrentzündung, chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Tinnitus usw. -
Beschwerden im Bereich der Atemwege
z.B. chronische Bronchitis, Asthma bronchiale, Atembeschwerden nach Pneumonien usw. -
Zahnfehlstellungen
Bei Regulierungen des Kiefers werden auch andere, damit zusammenhängende Körperstrukturen behandelt